Der ostdeutsche Energieversorger LEAG verzichtet freiwillig auf Tagebauflächen in der Lausitz. Für NRW erwarten wir nun auch ein klares Signal von RWE und zwar unter anderem den Verzicht auf den Braunkohleabbau im Tagebau Hambach. Dazu haben Sylvia Löhrmann, Johannes Remmel und Oliver Krischer einen Brief an RWE-Chef Rolf Martin Schmitz geschrieben.
Sehr geehrter Herr Dr. Schmitz,
sicher werden Sie verfolgt haben, dass die LEAG entschieden hat, in der Lausitz in erheblichem Umfang auf bisher für den Braunkohleabbau vorgesehene Tagebauflächen zu verzichten: Der Tagebau Jänschwalde wird ebenso wie der geplante Kraftwerksneubau dort ganz aufgegeben. Den Tagebau Nochten verkleinert die LEAG erheblich und die geplante Erweiterung des Tagebaus Welzow-Süd stellt sie infrage, eine Entscheidung soll bis 2020 fallen.
Leider sind auch mit diesen Reduzierungen die Abbauplanungen der LEAG genauso wie die von RWE immer noch nicht mit den Klimaschutzzielen der Bundesregierung und schon gar nicht den Anforderungen des Pariser Klimaabkommens in Einklang zu bringen. Dennoch verzichtet die LEAG, ohne dass diese von der Landespolitik in Brandenburg und Sachsen von ihr verlangt würde – im Gegenteil ! – in erheblichem Umfang auf Braunkohleabbauflächen und –mengen.
Wir bedauern, dass es von RWE keinerlei derartige Signale gibt. RWE hält beinahe schon dogmatisch an Tagebau- und Kraftwerksplanungen fest. Die Verkleinerung des Tagebaus Garzweiler ging allein auf unsere Initiative in der Landesregierung zurück. Dabei ist längst klar – erst recht unter den Anforderungen des Pariser Klimaabkommens – dass die im Rheinischen Revier vorgesehenen Abbauflächen und –mengen niemals in vollem Umfang in Anspruch genommen werden und werden können.
Deshalb erwarten wir jetzt ein klares Signal, dass RWE sich den Realitäten stellt. Das heißt für uns: Verzicht auf den Abbau im Tagebau Hambach südlich der alten A4 inklusive Erhalt der Reste des Hambacher Waldes und Beendigung aller Planungen für das Kraftwerk BoAplus in Bergheim-Niederaußem. Mit einem solchen Signal würde RWE deutlich machen, die Herausforderungen der Klimakrise ernst zu nehmen und sich konstruktiv auf den notwendigen Konsens zum Kohleausstieg einzustellen.
Mit freundlichen Grüßen
Sylvia Löhrmann, Johannes Remmel und Oliver Krischer
Neuste Artikel
Braunkohle Kohle
Hambacher Wald bleibt erhalten – jetzt ist Armin Laschet am Zug
Zum Abschlussbericht der Kohlekommission erklären Mona Neubaur, Vorsitzende der GRÜNEN NRW, und Monika Düker, Vorsitzende der GRÜNEN Fraktion im Landtag NRW: „Mit den Eckpunkten der Kohlekommission ist der Einstieg in den Kohleausstieg bei Abbau und Verstromung schriftlich fixiert. Es ist aber auch nicht mehr, als ein Anfang. Dies ist ein Erfolg und Belohnung für das…
Wohnungsnot
Obdachlosigkeit – das muss jetzt geschehen
Wohnen ist eine der wichtigsten sozialen Fragen unserer Zeit. Es ist ein politischer Skandal, dass jedes Jahr mehr Menschen von Wohnungslosigkeit bedroht oder betroffen sind. Die Wohnungsnot ist so groß, dass die Wohnungslosigkeit längst nicht mehr allein die Großstädte betrifft und bis in die Mitte der Gesellschaft reicht.
Landesvorstand
Zukunft machen. Mit Tatkraft und Zuversicht für ein grünes 2019.
„2019 wird ein Schicksalsjahr“ – darin sind sich viele einig. Und ja, das wird es auch: Für Europa, für die Demokratie, für den Klima- und Naturschutz. Wir GRÜNE in NRW gehen nach herausfordernden, arbeitsreichen Jahren mit Tatkraft und Zuversicht in dieses Jahr.
Ähnliche Artikel
Braunkohle
Hambacher Wald bleibt erhalten – jetzt ist Armin Laschet am Zug
Zum Abschlussbericht der Kohlekommission erklären Mona Neubaur, Vorsitzende der GRÜNEN NRW, und Monika Düker, Vorsitzende der GRÜNEN Fraktion im Landtag NRW: „Mit den Eckpunkten der Kohlekommission ist der Einstieg in den Kohleausstieg bei Abbau und Verstromung schriftlich fixiert. Es ist aber auch nicht mehr, als ein Anfang. Dies ist ein Erfolg und Belohnung für das…
Kohle
Schlichtung statt Eskalation – Rheinisches Revier braucht Ruhe
Zu aktuellen Entwicklungen im rheinischen Revier erklärt Mona Neubaur, Vorsitzende der GRÜNEN NRW: „Seit dem Urteil des OVG ist rechtlich klar, dass der Hambacher Wald vorerst nicht gerodet werden darf. Für alle Beteiligten muss damit klar sein, jetzt keine neuen Fakten zu schaffen. Trotzdem kehrt in der Region keine Ruhe ein, eine neue Eskalation droht. Die…
Kohle
NRW muss seiner Verantwortung für die Pariser Klimaziele gerecht werden und die Energiewende konsequent vorantreiben
Beschluss LPR 07.10.18 – Klimaschutz in NRW jetzt! – Der verbliebene Rest des einstmals über 4.000 ha großen Hambacher Waldes ist zum Brennpunkt des Konfliktes um die klimaschädliche Kohleverstromung geworden. Nun wurdewird die Besetzung des Waldes mit offensichtlich vorgeschobenen Begründungen geräumt und für die weitere Rodung des Wald vorbereitet. Ministerpräsident Armin Laschet und seine schwarz-gelbe…