Die Erziehung und Bildung in Kindertagesstätten und in Schulen kann geschlechtergeprägte Rollenmuster verfestigen. Wir fordern in Kindergärten die gleichen Bildungschancen für Jungen und Mädchen. Geprägte Rollenmuster verhindern im späteren Leben eine gezielte Weiterentwicklung der Jugendlichen.
Jungen brechen die Schule öfter ab, erreichen schlechtere Leistungen und Abschlüsse, sind häufiger schulmüde als Mädchen. Deshalb braucht es eine emanzipatorische Erziehung und eine individuelle Förderung, die die Stärken von Jungen und Mädchen gleichermaßen wertschätzt und fördert. Daher wollen wir, dass Lehrer*innen und Erzieher*innen bereits in der Ausbildung für Genderfragen sensibilisiert werden. Schulische Lernmittel sind auf Ausgewogenheit und Rollenmuster bei der Darstellung von Frauen und Männern zu überprüfen und gegebenenfalls zu ändern. Um neue Vorbilder zu schaffen, wollen wir mehr geschlechtersensible Männer in Erziehungs- und Bildungsberufen: mehr Erzieher, mehr Grundschullehrer, mehr Sozialpädagogen. Wir fordern gleiche Bildungschancen für Kinder unabhängig von Geschlecht und Herkunft.
Chancengleichheit in der Interessenbildung und beim Lernen
Wir wollen, dass Jungen selbstbewusst ihren Interessen nachgehen können und nicht in tradierte Schemata gedrängt werden. Deswegen fordern wir über die „Boy’s Days“ hinaus ein geschlechtersensibles Bildungs- und Berufsberatungsangebot, das die Berufswahl unabhängig von Geschlechterklischees und Rollenerwartungen fördert.