Beschluss der LDK vom 14./ 15. Juni 2019 in Neuss
Wir GRÜNE NRW sind eine Partei für alle. Unsere Mitglieder sind so vielfältig wie unsere Gesellschaft und gemeinsam kämpfen wir dafür, sie besser zu machen. Im letzten Jahr haben wir Rekordzahlen an neuen Mitgliedern verbucht. Das ist großartig! Mit einer stetig wachsenden Partei gehen aber auch Herausforderungen einher. Wir sind eine Mitmachpartei. Um das Engagement unserer Mitglieder und Mitarbeiter*innen zu stärken, wollen wir uns weiterentwickeln und Strukturen schaffen, die Barrieren abbauen und gleichberechtigten Zugang ermöglichen.
Wir beauftragen daher den Landesvorstand, gemeinsam mit der Parteibasis und Expert*innen daran zu arbeiten, dass wir GRÜNE NRW noch bessere Teilhabemöglichkeiten für die Menschen in unserem Landesverband bieten. Wir beauftragen den Landesvorstand, bis zur nächsten LDK einen Bericht vorzulegen, in dem er darlegt, wie sich die GRÜNEN NRW in diesem Bereich weiterentwickelt haben und welche Lösungsvorschläge er für aktuelle Baustellen sieht. Der Landesvorstand fokussiert sich insbesondere auf folgende Themen, ist aber nicht auf diese beschränkt.
Gleichberechtigter Zugang unabhängig vom Startpunkt
Nach einer Studie der Bertelsmannstiftung hat die Armut in vielen Städten in NRW massiv zugenommen. Vor diesem Hintergrund müssen wir uns fragen, wie wir auch armen Menschen in NRW eine Teilhabe am politischen Leben und an der politischen Arbeit in unserer Partei ermöglichen. Denn wir wollen nicht, dass die finanzielle Lage den Ausschlag dafür gibt, ob Menschen sich bei uns oder woanders engagieren können. In vielen Politikfeldern kämpfen wir dafür, dass Menschen mehr Freizeit und damit auch Möglichkeit für ehrenamtliches Engagement bekommen und natürlich bekämpfen wir auch die Armut in der Gesellschaft. Aber wir können noch mehr tun. Unsere Strukturen können durchlässiger sein und wir können uns auch so aufstellen, dass unsere Veranstaltungen, Gremien und Formate auch zugänglicher sind für die Menschen, die sich die benötigten Reisekosten und Teilnahmebeiträge unter den derzeitigen Bedingungen nicht leisten können.
Wir GRÜNE in NRW streiten für eine offene, pluralistische und vielfältige Gesellschaft. Wir wollen daher auch in unserer Partei für Chancengerechtigkeit einstehen und Menschen, unabhängig von ihrer ethnischen, kulturellen und sozialen Herkunft, den gleichberechtigten Zugang ermöglichen.
Wissen ist Macht – Wissen für Alle!
Wir wollen darauf achten, dass ein möglichst großer Kreis an Mitgliedern an unseren Veranstaltungen teilnehmen kann. Eine wichtige Stellschraube hierfür ist das Zeitmanagement. Neben der Lohnarbeit, der Ausbildung und/oder dem Studium leisten viele unserer Mitglieder, insbesondere Frauen, Mütter und alleinerziehende Mütter, unbezahlte Sorgearbeit. Daher wollen wir im weiteren Prozess ein besonderes Augenmerk darauf richten, Mitgliedern mit begrenzten zeitlichen Ressourcen den gleichberechtigten Zugang zu ermöglichen. Zeiteffiziente Sitzungen, Termine die zu abwechselnden Uhrzeiten und mit wechselnden Orten über NRW verteilt stattfinden, sind einige der relevanten Kriterien, die wir nicht aus den Augen verlieren wollen.
Wir wollen unsere Mitglieder, vor allem unsere vielen neuen Mitglieder, befähigen, sich in Debatten einzubringen. Um das zu erreichen, wollen wir auf ein gutes Wissensmanagement achten. Wir alle, ob Ortsverbände, Kreisverbände, Landesarbeitsgemeinschaften oder Landesverband, wollen attraktive und vor allem aktuelle Bildungs- und Diskussionsveranstaltungen bieten.
Digitalisierung nutzen
Wir von Bündnis 90/DIE GRÜNEN in NRW sind führend in der digitalen Parteiarbeit. Viele von uns nutzen die Möglichkeiten der Digitalisierung bereits, um sich besser zu vernetzen und effizienter zu arbeiten. Um den Prozess der Digitalisierung der Parteiarbeit weiter fortzuführen und zu optimieren, wollen wir in Zukunft die einzelnen Parteigliederungen besser bei der digitalen Parteiarbeit unterstützen. Unser Ziel sind konkrete Veränderungen in den Gremien und bei den Menschen vor Ort. Wir wollen daher in dem Ergebnisbericht präzisieren, welche konkreten Fortschritte gemacht worden sind.
Gute Arbeit vorantreiben
Unserer Mitarbeiter*innen sind das Rückgrat unseres Engagements und wir haben ihnen viel zu verdanken. Deshalb wollen wir auch unsere Arbeitsverhältnisse stetig verbessern und weiterentwickeln. Wir als Arbeitgeberin setzen uns für faire und familienfreundliche Arbeitsverhältnisse ein. Prekäre Arbeitsverhältnisse lehnen wir ab. Wir wollen unseren Mitarbeiter*innen falls möglich Vorteile wie Vertrauensarbeitszeit, freie Arbeitszeiteinteilung und ein Recht auf Homeoffice bieten. Wir wollen bei unserer Parteiarbeit neben der physischen auch die psychische Gesundheit unserer Mitglieder*innen in den Blick nehmen. Daher achten wir darauf, Selbstausbeutung zu verhindern.
Doch dürfen die Möglichkeiten digitaler Parteiarbeit nicht dazu führen, dass Parteimitglieder und Mitarbeiter*innen in ständiger Bereitschaft sein müssen. Daher wollen wir darauf achten, dass Feierabendzeiten eingehalten werden und unsere Freizeit nicht durch ständige Bereitschaft beeinträchtigt wird.
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