Zur Debatte um die energiepolitischen Auswirkungen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine erklärt Mona Neubaur, Landesvorsitzende und Spitzenkandidatin von Bündnis 90/Die Grünen NRW:
“Die Naivität der deutschen Politik, die die Energieunabhängigkeit nie als elementare Säule nationaler und europäischer Sicherheitspolitik verstanden hat, rächt sich jetzt bitter. Aus dieser Abhängigkeit können uns mittel- und langfristig nur Wind und Sonne führen. Es ist müßig darüber zu diskutieren, dass die, die jetzt die Erneuerbaren als „Freiheitsenergie“ bezeichnen, sie lange ideologisch massiv bekämpft haben. So schön die Einsicht auch ist, sie kommt Jahre, wenn nicht Jahrzehnte zu spät. Deshalb müssen die Ausbau-Anstrengungen jetzt umso intensiver vorangetrieben werden, politische Fesseln müssen fallen – auch hier in NRW. Eine Debatte über die verlängerte Nutzung fossiler Energieträger darf nicht dazu führen, diese Anstrengungen zu drosseln. Über 50 Prozent der deutschen Steinkohleimporte stammen aus Russland. Bezieht man sie nicht von dort, müssen sie woanders herkommen. Das führt zwangsläufig zu neuen Abhängigkeiten. Der Kohleausstieg bis 2030 war und ist ambitioniert, aber er ist nach wie vor machbar.
Die Diskussion über den Weiterbetrieb der drei noch in Betrieb befindlichen Atomkraftwerke über dieses Jahr hinaus, ignoriert alle relevanten Argumente – wissenschaftliche, technische, wirtschaftliche und rechtliche. Das Abschalten der Meiler ist per Gesetz beschlossen, das rückgängig zu machen, nimmt Zeit in Anspruch, die nicht da ist. Selbst wenn dem nicht so wäre: Wer meint, man müsste nur einen Schalter umlegen und die Atomkraftwerke würden einfach weiterlaufen, verkennt die Realität. Viele Anlage befinden sich bereits im physischen Rückbau, es fehlt das Personal, es fehlen perspektivisch Brennstäbe – das sagen selbst die Betreiber. Das alles sind, neben den sicherheitsrelevanten Fragestellungen und der immer noch ungeklärten Endlagerfrage, massive Hürden. Wer das alles nicht sieht oder sehen will, streut den Menschen Sand in die Augen.“
Neuste Artikel
LaVo-Beschluss
Solingen mahnt uns: Klare Kante gegen Islamismus – Freiheit und Zivilgesellschaft schützen
Der Terroranschlag in Solingen und der schreckliche Angriff in Mannheim haben uns schmerzhaft die Gefahren vor Augen geführt, denen unsere Gesellschaft durch den Islamismus ausgesetzt ist. Der Anschlag in Solingen riss drei Menschen aus dem Leben, acht weitere wurden schwer verletzt. Sie alle kamen, um das 650-jährige Bestehen der Stadt Solingen zu feiern. Martialische…
GRÜNE NRW zum Anschlag in Solingen
Der Anschlag in Solingen hat uns tief erschüttert. Am Freitag waren Menschen in Solingen zusammengekommen, um unter dem Motto „Fest der Vielfalt“ ihr Stadtjubiläum zu feiern. Diese Feierlichkeiten endeten in einem abscheulichen Terroranschlag. Jetzt trauern wir um drei Menschen und müssen auf die Genesung von weiteren Verletzten hoffen. Den Familien und Freund*innen der Opfer wünschen…
Bundeskanzler Olaf Scholz muss sein Wort halten und Kommunen bei Altschulden entlasten.
„Der Städte- und Gemeindebund und der Städtetag NRW haben heute erneut klargemacht, wie dringend wir eine Altschuldenlösung mit Mitteln von Bund und Land benötigen. Schulen und Straßen müssen saniert und Städte für Hitzewellen und Starkregen gerüstet werden.
Ähnliche Artikel
Ukraine
Der Krieg ist zurück in Europa
Zum Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine am heutigen Morgen (24.2.) erklärt Mona Neubaur, Landesvorsitzende und Spitzenkandidatin von Bündnis 90/Die Grünen NRW: „Mit dem Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine ist der Krieg zurück in Europa. Damit treten die schlimmsten Befürchtungen ein, Waldimir Putin hat alle diplomatischen Bemühungen auf eine friedliche Lösung des Konflikts zerstört….