Beschluss der LDK am 14.-15.06.2019 in Neuss
Für eine feministische Klimapolitik und für eine stärkere Zusammenarbeit mit unseren Freund*innen in den Ländern des globalen Südens.
Wir leben in einer Welt ein Grad heißer als sie noch unsere Großeltern und Urgroßeltern kannten und ungebremst rasen wir derzeit auf eine Erhöhung der globalen mittleren Temperatur um vier bis sechs Grad zu. In Deutschland begannen wir im letzten Sommer die Auswirkungen verstärkt zu spüren. Die monatelange Dürre führte zu Ernteverlusten, Waldbrände in Brandenburg und Niedrigwasser in vielen Flüssen. All dies ist ein Blick in die Zukunft, ein kleiner Vorgeschmack auf das was uns erwartet und es ist nichts im Vergleich zu dem, was bereits in vielen Regionen auf der Erde geschieht. Aufgrund glücklicher geographischer Lage und unserer starken Wirtschaft sowie Infrastruktur bleiben wir von den aktuellen Auswirkungen noch relativ verschont. Wir sind uns der Dringlichkeit der Klimakrise deshalb noch nicht so gewahr, wie wir sollten und agieren nicht angemessen.
Fakt ist aber: Die Klimakrise ist grausame Realität. In den Ländern des globalen Südens vernichtet sie die Lebensgrundlage von Millionen von Menschen und verschärft bestehende Ungerechtigkeiten.
Verursacht primär von den Industrienationen des globalen Nordens, treffen die negativen Auswirkungen der Klimakrise besonders Menschen in den Ländern des Globalen Südens. Jene, die am wenigsten Treibhausgase ausstoßen sowie unterhalb der Armutsgrenze leben. In besonderem Maße Frauen*. Ihre Situation verschärft sich aufgrund ihrer Stellung innerhalb der Gesellschaft und Familie, nicht weil sie „schwächer“ sind. Beispielsweise durch einen erschwerten Zugang zu staatlicher Infrastruktur wie medizinischer Versorgung oder Bildung. Auch direkte Abhängigkeit von der Verfügbarkeit natürlicher Ressourcen und intakter Ökosysteme sowie geringe Einkommen und weniger Möglichkeiten politischer Teilhabe, führen dazu, dass Frauen* anders von den Auswirkungen der Klimakrise betroffen sind als Männer*.
Die globale Bewegung für Klimagerechtigkeit – Für ein gutes Leben für alle – ist unteilbar verknüpft mit der Bewegung für die Gleichberechtigung der Frauen* und es ist an der Zeit, dass wir die Stimmen der Frauen* aus dem globalen Süden hören, von ihnen lernen und uns mit ihnen verbünden. Egal ob auf lokaler Ebene oder auf den UN-Klimakonferenzen: Frauen* müssen gleichberechtigt an den Entscheidungen über Klimaschutz und Klimaanpassungsmaßnahmen beteiligt sein, nicht nur weil sie stärker von den negativen Folgen betroffen sind, sondern weil sie vielfältige Erfahrungen, Wissen und Kompetenzen mitbringen, um die Klimakrise aufzuhalten und eine gerechtere Gesellschaft zu schaffen.
Die Grünen NRW wollen deshalb verstärkt mit Frauen* aus den Ländern des globalen Südens zusammenarbeiten. Als ersten Schritt möchten wir den Austausch mit unseren grünen Freund*innen in den Ländern des globalen Südens stärken und erweitern. Ein besonderer Schwerpunkt soll in der Vernetzung mit Frauengruppen innerhalb der Grünen Parteien liegen. Zudem wollen wir mit der Grünen Partei Uganda erste konkrete Projekte beginnen und prüfen ob eine direkte Partnerschaft unserer Grünen Parteien möglich ist.
Neuste Artikel
LaVo-Beschluss
Freien Welthandel schützen: Trumps Zollpolitik verlangt nach einer gemeinsamen, europäischen Antwort
Beschluss des Landesvorstandes vom 5. April 2025 Am 2. April 2025 hat die Trump-Administration massive Zölle auf sämtliche Einfuhren in die USA aus fast allen Staaten angekündigt. Dies ist eine schlechte Nachricht für die Menschen in den USA, die steigende Preise erleben werden, genauso wie für uns hier in Europa und Nordrhein-Westfalen, die wir uns…
GRÜNE NRW: “Desaströse Nachricht für den Klimaschutz”
Zur Vorstellung des Koalitionsvertrages von Union und SPD heute in Berlin sagen Yazgülü Zeybek und Tim Achtermeyer, Landesvorsitzende der GRÜNEN NRW: „Die Einigung von Union und SPD ist eine desaströse Nachricht für den Klimaschutz. Union und SPD reißen mit dem Hintern ein, was wir Grünen in den vergangenen Jahren aufgebaut haben. Während aktuell eine Dürre…
LaVo-Beschluss
NRW machts vor – eine Altschuldenlösung für unsere Kommunen
Beschluss Landesvorstand (beschlossen am 05.04.2025) Staatliche Leistungen müssen funktionieren – von der digitalen und bürgernahen Verwaltung bis zu Kindergärten und Ganztagsbetreuung. In den Kommunen zeigt sich unmittelbar, ob der Staat seinen Aufgaben hinreichend nachkommt und Bürger*innen verlässliche öffentliche Infrastruktur und soziale Dienstleistungen ermöglicht. Wenn diese Aufgabe gelingt, stärkt dies das Vertrauen der Menschen in die…
Ähnliche Artikel
LDK-Beschluss
Atommülltransporte von Jülich nach Ahaus verhindern
Beschluss der Landesdelegiertenkonferenz am 30. Juni 2024. Die Landesdelegiertenkonferenz (LDK) bestärkt die Landesregierung ausdrücklich darin, den Koalitionsvertrag bezüglich des Atommülls in Jülich umzusetzen und den Plan einer Verbringung der Castoren nach Ahaus zu verhindern.
LDK-Beschluss
Hürden für Agroforstsysteme abbauen, denn sie haben Vorteile für Klima, Natur, Landwirtschaft und Menschen!
Beschluss der Landesdelegiertenkonferenz am 30. Juni 2024. Wir brauchen eine zukunftsfähige Landwirtschaft für unsere Ernährung und die Biodiversität. Die Klima- und Biodiversitätskrise trifft die Bäuer*innen zuerst. Im Kampf um gute Böden, planbares Wirtschaften und den Erhalt unserer Lebensgrundlagen stehen wir an der Seite der Landwirt*innen. Die menschengemachte Klimakrise mit Extremwetterereignissen trifft die Landwirtschaft besonders hart….
LDK-Beschluss
Ernährungswende vorantreiben – Einfach. Jetzt. Machen!
Beschluss der Landesdelegiertenkonferenz am 30. Juni 2024. Ernährung nur aus der Perspektive der Landwirtschaft argumentiert, wäre zu kurz gegriffen. Ernährung bedeutet vom Acker bis zum Teller alle Verarbeitungsschritte in den Blick zu nehmen, denn oft macht erst die Verarbeitung der Ernten die Produkte zu verzehrfähigen Lebensmitteln. Die Ernährungswende kann also nur entlang der gesamten Wertschöpfungskette…