Nach den Sommerferien sollen die Abstandsregeln in den Schulen nicht mehr gelten. Zu diesem und anderen Beschlüssen der Kultusministerkonferenz (KMK) erklärt Felix Banaszak, Vorsitzender der GRÜNEN NRW:
“Die Einigungen der KMK sind unkonkret und sehen für mich zu stark nach dem „Prinzip Hoffnung“ aus. Motto: Es wird schon gutgehen, was gutgehen muss. Diese entspannte Haltung hat schon bei den Schlachtbetrieben dazu geführt, dass Hunderte infiziert und Tausende in Quarantäne sind. Vorkehrungen für den Schulbetrieb für eine mögliche zweite Welle? Fehlanzeige! Dabei wäre das dringend nötig, damit dann der Fernunterricht flächendeckend besser gelingt. Warum in NRW noch immer nicht alle Schülerinnen und Schüler mit digitalen Endgeräten ausgestattet werden, ist unverständlich. Dabei war doch hier von FDP-Ministerin Gebauer die weltbeste Bildung versprochen worden.
Das komplette Aussetzen der Abstandspflicht in Schulen halte ich für riskant. Infektionen können so schnell an viele weitere Schülerinnen und Schüler oder auch an die Lehrkräfte übertragen werden, die aber besonderen Schutz verdient haben. Ohne umfassende Teststrategie scheint mir das nicht verantwortlich – die fehlt aber in NRW. Und das nicht nur in den Schulen. Einzig auf den Erfolg der Corona-Warn-App zu setzen, reicht nicht aus. Besser wäre aus meiner Sicht, jetzt rechtzeitig für mehr Räume und mehr Personal – etwa unter den Lehramtsstudierenden – zu sorgen, damit feste, kleinere Lerngruppen gebildet werden können.
Die Vereinbarungen zu Lerninhalten gehen in die richtige Richtung, müssen jetzt aber konkretisiert werden. Die unterschiedlichen Ausgangslagen der Schülerinnen und Schüler zum neuen Schuljahr müssen ausgeglichen werden, Lehrpläne flexibilisiert werden. Sonst wird sich die soziale Spaltung im Bildungssystem weiter vertiefen.”
Neuste Artikel
Stopp des Familiennachzugs “verhindert Integration”
Der Bundestag hat heute den Familiennachzug für subsidiär Schutzberechtigte für zwei Jahre ausgesetzt. Yazgülü Zeybek, Landesvorsitzende der Grünen NRW kritisiert: „Eine Bundesregierung, die vorgibt, die sogenannte illegale Migration stoppen zu wollen, schließt ausgerechnet einen der letzten legalen und sicheren Fluchtwege. Das ist einfach nur dumm. Familien werden auseinandergerissen. Kinder wachsen ohne ihre Eltern auf. Diese…
“Bundesumweltminister entwickelt sich zum Castor-Carsten”
Tim Achtermeyer sagt zu der heutigen Mitteilung des Bundesamts für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE), dass Castor-Transporte aus dem Lager in Jülich und vom Forschungsreaktor in Garching ins Zwischenlager nach Ahaus offenbar kurz bevorstünden: „Die Castor-Transporte durch halb NRW sind politisch falsch und gefährlich. Der Bundesumweltminister entwickelt sich zum Castor-Carsten. Er darf den Transporten…
Bundeshaushalt: “Das hier riecht nach Tesafilm-Politik”
Zu den Haushaltsbeschlüssen der Bundesregierung sagt Tim Achtermeyer, Landesvorsitzender der Grünen NRW: „Haushalt, heißt es ja oft, sei in Zahlen gegossene Politik. Aber bei diesem ersten großen Haushalt der neuen Bundesregierung fragt man sich: Welche Politik eigentlich? Das ganze Werk von Lars Klingbeil wirkt wie ein ziemliches Gefrickel. Probleme werden nicht gelöst, sondern mit geliehenem…
Ähnliche Artikel
Corona
Anforderungen an ein zeitgemäßes Pandemiemanagement – Ein Impulspapier von Mona Neubaur
Nach rund zwei Jahren Pandemie sind die Menschen den Krisenmodus müde, haben in Teilen das Vertrauen in die Lösungskompetenz der Politik verloren und sehnen sich nach einer Normalität, die für Viele kaum mehr ist als eine verblasste Erinnerung. In dieser Mischung liegt nicht nur eine gesellschaftliche Sprengkraft, die es zu entschärfen gilt. Die Menschen in…
Corona
Omikron verlangt unmittelbares Handeln
Zu den heutigen Beschlüssen von Bund und Ländern vom 21. Dezember erklärt Mona Neubaur, Spitzenkandidatin und Landesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen NRW: „Mit der Omikron-Variante werden wir zeitnah mit einer extrem herausfordernden Situation in allen Bereichen konfrontiert sein – sei es gesundheitlich, gesellschaftlich oder wirtschaftlich. Wollen wir massive Störungen unserer kritischen Infrastruktur abwenden, muss umgehend gehandelt werden….
Corona
Corona: GRÜNER 10-Punkte-Plan für NRW
Die Corona-Lage spitzt sich täglich besorgniserregend zu. Die Landesregierung darf sich nicht weiter hinter dem Bund verstecken, sondern muss jetzt schnell Corona-Schutzmaßnahmen einleiten, um die Lage wieder beherrschbar zu machen. Vor diesem Hintergrund haben die GRÜNEN NRW einen 10-Punkte-Plan mit konkreten Maßnahmen entwickelt. Sie finden ihn hier. Dazu erklären Mona Neubaur, Landesvorsitzende von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN NRW, und Verena…