Vor dem Hintergrund der akuten humanitären Not vieler Schutzsuchender wollen wir in diesem Jahr flüchtlingspolitisches Engagement auszeichnen.
Willkommenskultur für Schutzsuchende
Immer mehr Menschen suchen angesichts wachsender Konflikte, Krieg und Hoffnungslosigkeit Schutz in Deutschland und in NRW. Viele Bürgerinnen und Bürger sind solidarisch mit den Flüchtlingen. Und die Kommunen leisten oft mehr als in ihrer Kraft steht. Vielerorts haben sich Flüchtlingsinitiativen gebildet. Viele Familien und Einzelpersonen, Gemeinden und Hilfswerke engagieren sich persönlich in ihrem Umfeld und leisten praktische Solidarität und Nächstenliebe. Andere engagieren sich gegen Rassismus und Intoleranz.
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN NRW stehen solidarisch an der Seite von Menschen auf der Flucht. Wir engagieren uns erfolgreich in der Landesregierung für eine bessere Flüchtlingspolitik in NRW. Denn für uns steht fest: Wir brauchen eine echte Willkommenskultur, die Schutzsuchenden bei uns eine Perspektive bietet. In Europa streiten wir für die Abschaffung der Dublin III-Regeln – Schutzsuchende sollen dort einen Antrag auf Asyl stellen dürfen, wo sie Anknüpfungspunkte oder Kontakte haben. Wir brauchen endlich ein gerechtes und solidarisches Aufnahmesystem – Dublin III macht das unmöglich. Wir stellen uns entschieden gegen die menschenverachtende Abschottungspolitik an Europas Außengrenzen, stattdessen brauchen wir endlich legale Zugangsmöglichkeiten. Nur so kann das Sterben an unseren Außengrenzen beendet werden.
Die Politik allein kann die Probleme nicht lösen
Angesichts der steigenden Flüchtlingszahlen hat das Land NRW die finanziellen Zuweisungen an die Kommunen für die Versorgung und Unterbringung der Flüchtlinge deutlich ausgeweitet und die Mittel für die soziale Betreuung der Flüchtlinge um 3,5 Millionen Euro erhöht. Wir nehmen die Ergebnisse des Flüchtlingsgipfels ernst. Dazu gehört auch, dass Flüchtlingen der Zugang zum Arbeitsmarkt erleichtert und der Schulbesuch oder das Studium ermöglicht wird. Zudem fordern wir von der Bundesregierung, dass Asylbewerberinnen und Asylbewerber in die Sozialgesetzbücher und in die Gesetzliche Krankenversicherung integriert werden.
Wir wissen jedoch, dass neben dem Engagement in den Parlamenten vor allem die Solidarität der Menschen vor Ort mit den Schutzsuchenden grundlegend ist für eine andere, eine bessere Flüchtlingspolitik. Deshalb ist der Einsatz der Bürgerinnen und Bürger, ihr Mitwirken und ihre Unterstützung für die Menschen, die bei uns Schutz suchen, so unglaublich wichtig.
Wir wollen den Beitrag der Zivilgesellschaft sichtbar machen
Es gibt unzählige Initiativen und Einzelpersonen, die ehrenamtlich und teils gegen starken Widerstand diese wichtige gesellschaftliche Aufgabe übernehmen. Ihnen fehlen nicht selten die finanziellen und organisatorischen Ressourcen.
Wir wertschätzen den Beitrag der Zivilgesellschaft sehr, wollen diesen sichtbar machen und die Plattform dafür bieten, um für weitergehende Unterstützung für ihre Arbeit zu werben. Darüber hinaus wollen wir die Akteurinnen und Akteure zusammenbringen und unseren Beitrag dazu leisten, die Vernetzung zwischen den Aktiven und den Ebenen zu verbessern.
Wir freuen uns, über viele Vorschläge, wer mit dem GRÜNEN MARABU, unserem Preis für zivilgesellschaftliches Engagement ausgezeichnet werden könnte. Vorschläge von Verbänden, Initiativen und Einzelpersonen – gerne auch Selbstvorschläge – können bis zum 14.12.2014 eingereicht werden. Dazu bitten wir, das Bewerbungsformular auszufüllen.
Eine öffentliche Ehrung der Preisträgerinnen und Preisträger stellvertretend für alle eingereichten Vorschläge sowie für alle flüchtlingspolitisch Engagierten wird im Januar in Düsseldorf stattfinden.
Neuste Artikel
„Der Ministerin Untätigkeit vorzuwerfen, ist einfach nur absurd.“
Zum Vorwurf der NRW-Opposition, die Landesregierung würde nicht genug für den Neubau eines Zwischenlagers in Jülich tun, sagt Tim Achtermeyer: „SPD und FDP kämpfen gerade offenbar verzweifelt um Aufmerksamkeit. Der Ministerin Untätigkeit vorzuwerfen, ist einfach nur absurd. Wir Grüne arbeiten seit Jahren daran, Atomtransporte von Jülich nach Ahaus zu verhindern. Die Ministerin hat im Landeshaushalt…
Tim Achtermeyer zu Robert Habecks Zukunftsagenda
Zu der gestern von Robert Habeck vorgestellten Zukunftsagenda für Deutschland erklärt Tim Achtermeyer, Landesvorsitzender der GRÜNEN NRW: „Viele Schülerinnen und Schüler trinken in der Schule zu wenig, weil sie sich vor den Sanitärräumen ekeln. Wer einmal eine Schultoilette von innen gesehen hat, weiß, wie groß der Investitionsstau in Deutschland ist. Dass Kinder und Jugendliche in…
GRÜNE NRW zu CDU-Entschließungsanträgen
Yazgülü Zeybek und Tim Achtermeyer, Landesvorsitzende der GRÜNEN NRW, erklären zur Abstimmung über die CDU-Entschließungsanträge gestern im Bundestag: „Demokraten müssen gemeinsam Lösungen für Probleme finden und auch nach einer Wahl miteinander regieren können. Friedrich Merz hat ohne Not der AfD die Macht gegeben, die Demokraten im Parlament gegeneinander auszuspielen. Das Ergebnis kann gerade jeder beobachten….
Ähnliche Artikel
Marabu
Preisträger 2014: Die Multinationalmannschaft
Zunächst war es Spielermangel: Jetzt kicken 28 Spieler aus 12 Nationen drei Mal pro Woche auf dem Vereinsplatz in Bochum. Die Neuzugänge sind für die Mannschaft eine echte Bereicherung – sportlich und menschlich. Eyob war einer der Ersten. Gemeinsam mit einem Freund kam der 24-jährige Flüchtling aus Eritrea Anfang 2014 aus den Wohncontainern des Asylbewerberheims…
Marabu
Preisträger 2014: Hilfe zur Selbsthilfe
Tausende Flüchtlinge kommen jedes Jahr aus Krisenländern nach Deutschland. Unter ihnen: Hunderte Minderjährige, die ihre Eltern verloren haben und sich nun alleine in einem völlig fremden Land zurechtfinden müssen. AsA, Ausbildung statt Abschiebung, ist ein Verein, der sich dieser Flüchtlinge annimmt und ihnen dabei hilft, sich selbst zu helfen. Drei Monate – so lange dauerte…
Marabu
Preisverleihung Grüner Marabu 2014: Integration leben und gestalten
Breites Grinsen, feuchte Augen und lang anhaltender Applaus – über 100 Gäste machten die erste Preisverleihung des GRÜNEN MARABU, mit dem ehrenamtliches Engagement ausgezeichnet wird, zu einem ganz besonderen Abend.