Die Integration der neu zu uns gestoßenen, geflüchteten Menschen läuft in NRW bereits auf Hochtouren. Um sich darüber mit den Integrations-Aktiven näher auszutauschen und auch um das große ehrenamtliche Engagement positiv zu begleiten, haben Mona Neubaur, Vorsitzende der GRÜNEN NRW und die stellvertretende Ministerpräsidentin, Sylvia Löhrmann am Mittwoch (15.06.) Einrichtungen in der Landeshauptstadt besucht.
Miriam Koch, Flüchtlingsbeauftragte der Stadt Düsseldorf, erläuterte den Politikerinnen, auf welche Art die Stadt Düsseldorf im Flüchtlingsbereich aktiv ist, und zeigte anhand konkreter Beispiele, wie die Stadt das Engagement Ehrenamtlicher fördert.
Im September 2015 haben Düsseldorfer Bürgerinnen und Bürger HISPI – das Lernhaus (Hilfe in der sprachlichen Integration) in der Lacombletstraße gegründet, um Flüchtlinge beim Erlernen der deutschen Sprache direkt zu unterstützen. Aus anfangs sieben Ehrenamtlichen sind inzwischen über 100 Freiwillige geworden. Kurse, die montags bis freitags stattfinden, gibt es für Kinder, Jugendliche und Erwachsene – auf Anfrage werden auch spezielle Kurse für Frauen angeboten. An den Wochenenden finden im HISPI Integrations-Workshops statt, etwa zu Themen wie Gleichstellung, Familienbild und Grundgesetz. Die Stadt Düsseldorf stellt die Räume kostenfrei zur Verfügung. Außerdem hat das Schulamt HISPI mit einem Grundstock an Schulmöbeln ausgestattet.
„Integration – das darf kein abstraktes Wort bleiben. Um den Begriff mit Leben zu füllen, braucht es Menschen, die mit Herz und Hand anpacken, wenn unsere Gesellschaft vor Herausforderungen gestellt ist. Genau solche Menschen habe ich heute getroffen. Sie und die wissbegierigen Flüchtlinge lassen das Wort Integration konkret werden.“
Mona Neubaur, Vorsitzende der GRÜNEN NRW
„Mit unserem Besuch möchten wir den Blick auf die zahlreichen, ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer lenken, die entscheidend mit dazu beitragen, dass die zu uns geflüchteten Menschen Willkommen geheißen werden. Sie unterstützen diese Menschen bei ihren ersten Schritten in unserer Gesellschaft in vorbildlicher Weise. Die deutsche Sprache zu lernen ist dabei entscheidend.“
Sylvia Löhrmann, GRÜNE stellvertretende Ministerpräsidentin
„Die wichtigsten Eckpunkte einer Integration sind Sprache, Arbeit und Wohnen. Besonders der Aspekt Sprache ist meist der erste und wichtigste Schritt. Hier können wir in Düsseldorf besonders durch die Unterstützung des ehrenamtlichen Netzwerk und der Schaffung von außerschulischen Lernorten vielen Flüchtlingen eine Perspektive bieten.“
Miriam Koch, Flüchtlingsbeauftragte der Stadt Düsseldorf
Weitere Stationen für Mona Neubaur und Miriam Koch waren am Mittwoch die Unterkünfte in der Moskauer Straße und an der Itterstraße. In der Moskauer Straße gibt es die erste Wohnmodulanlage nach dem so genannten „Düsseldorfer Modell“. Jeweils 20 Flüchtlinge auf einem Flur bilden eine kleine Wohneinheit. Die Familien und Alleinreisenden versorgen sich an eigenen Kochgelegenheiten selbst. An der Itterstraße sind sechs Leichtbauhallen errichtet worden, die vor zwei Wochen von den ersten Flüchtlingen bezogen worden sind.
Hintergrund:
Wie können wir Integration weiter fördern? Dieser Frage widmet sich die rot-grüne Landesregierung politikfeldübergreifend und mit Nachdruck. Die Fraktionen der SPD und der GRÜNEN haben deshalb ein Eckpunkte-Konzept für den bundesweit ersten Integrationsplan vorgelegt. Unter anderem geht es um die Themen Wohnen, Arbeit und Spracherwerb, um Schul- und Weiterbildung sowie um den Kampf gegen rechte Hetze. Eine besondere Rolle spielt auch die Unterstützung von ehrenamtlichem Engagement. Der Integrationsplan soll noch vor der Sommerpause vom Landtag verabschiedet werden.
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