Die GRÜNEN in NRW fordern einen strengen Lockdown für NRW ab Montag. Das erklären die Spitzen der Partei und Landtagsfraktion gemeinsam und fordern die Landesregierung zu sofortigem Handeln auf.
Mona Neubaur und Felix Banaszak, Vorsitzende der GRÜNEN NRW sowie Verena Schäffer und Josefine Paul, Vorsitzende der GRÜNEN im Landtag NRW erklären:
„Die Corona-Lage ist dramatisch, sie erfordert jetzt ein entschiedenes Gegensteuern, nicht erst in 16 Tagen. Wer wie Ministerpräsident Armin Laschet bis zum 27. Dezember warten will, nimmt sehenden Auges einen weiteren dramatischen Anstieg der Infektionszahlen mit all deren Folgen in Kauf.
Schon ein Plateau mit 400 bis 600 Toten am Tag ist kein Zustand, den wir tolerieren können. Schlimmer noch: Die Zahlen steigen aktuell auch in NRW weiter. Die zweite Welle geht gerade ohne eine Pause in eine dritte Welle über. Erfahrungen aus dem Frühjahr und aus anderen Ländern zeigen, dass nur weitreichende Schutzmaßnahmen und die konsequente Reduzierung von Mobilität und Kontakten zu einem starken Rückgang des Infektionsgeschehens führen. Wir fordern deshalb:
- Geschäfte sollen ab Montag geschlossen werden mit Ausnahme des täglichen Bedarfs.
- Die Präsenzpflicht in den Schulen wird ab Montag und bis zum 10. Januar 2021 aufgehoben. In den Schulen werden Kinder unterrichtet und betreut, die zu Hause keine adäquaten Lernmöglichkeiten haben.
- In den Kitas werden erneut feste, kleine Gruppen gebildet. Jugendhilfe und Schule müssen zu den Kindern Kontakt halten, um den Kinderschutz zu gewährleisten.
- Wo möglich soll Homeoffice wieder zum Regelfall werden.
- Die Kontaktbeschränkungen werden weder zu Weihnachten noch an Silvestergelockert.
- Besonders gefährdete Gruppen, insbesondere in den Pflegeeinrichtungen sowie Einrichtungen der Behindertenhilfe, werden endlich umgehend wirksam geschützt.
- Unmittelbar mit den Geschäftsschließungen müssen für die betroffenen Unternehmen weitere Hilfen bereitgestellt werden.
- Es gibt keinen Böllerverkauf zu Silvester.
Wir wissen, dass diese Maßnahmen für viele Menschen schwere Einschnitte bedeuten. Wir sind uns aber sicher, dass die Menschen in NRW bereit sind, erneut in einem Akt der Solidarität all jene zu schützen, die unseren Schutz und unsere Solidarität jetzt besonders benötigen: Die Menschen in den Alten- und Pflegeeinrichtungen, die Menschen, die dort und in Krankenhäusern arbeiten, die Menschen im Lebensmitteleinzelhandel und in unseren Kitas und Schulen. Als gesamtes Land müssen wir wie im Frühjahr an einem Strang ziehen. Als Opposition stehen wir für gemeinsame, vernünftige Lösungen bereit.
Wir appellieren persönlich an Ministerpräsident Laschet: Jetzt ist die Zeit, sich für das Wohle des Landes und für den Schutz der Menschen zu entscheiden. Es kann nicht sein, dass die NRW-Regierung wichtige Schutzmaßnahmen etwa in Schulen und Kitas nicht trifft, weil sich der kleinere Koalitionspartner diesen verweigert. Egal, ob dies aus ideologischen Gründen oder aus Angst vor Gesichtsverlust geschieht, ein verantwortungsvoller Ministerpräsident handelt jetzt.“
Neuste Artikel
LDK-Beschluss
Demokratie stärken durch Wissenschaftsfreiheit
Beschluss der Landesdelegiertenkonferenz am 25. Mai 2025. Die Freiheit der Wissenschaft gerät in verschiedenen Regionen der Welt zunehmend unter Druck. So blicken wir mit großer Sorge auf die aktuellen Entwicklungen in den USA: Die Trump-Administration greift die Wissenschaft zum Zwecke eines rechten Kulturkampfes in den USA, bisher eine der forschungsstärksten Staaten der Welt, gerade frontal…
LDK-Beschluss
Für Artenvielfalt, Klima und Umwelt: Ökolandbau in Nordrhein-Westfalen voranbringen!
Beschluss der Landesdelegiertenkonferenz am 25. Mai 2025. Auch wenn die Krise der Artenvielfalt und die Klimakrise aktuell aufgrund diverser geopolitischer Konflikte weniger im Fokus stehen, so sind sie doch weiter existent und noch lange nicht gelöst. Seit langem gilt die intensive Landwirtschaft als ein wesentlicher Treiber insbesondere des Artensterbens. Hier führt die intensive Nutzung dazu,…
LDK-Beschluss
Zukunftsfähigkeit beginnt mit dem Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen
Beschluss der Landesdelegiertenkonferenz am 25. Mai 2025. Deutschland nach der Bundestagswahl CDU/CSU und SPD haben in ihrem Koalitionsvertrag in vielen Politikbereichen einen Roll-back in die Vergangenheit vereinbart. Diese Politik hat keine Antwort auf die existenziellen Herausforderungen der Überschreitung der planetaren Grenzen, der Klimakrise und des Artensterbens – und ist zugleich nicht in der Lage, den…
Ähnliche Artikel
Corona
Anforderungen an ein zeitgemäßes Pandemiemanagement – Ein Impulspapier von Mona Neubaur
Nach rund zwei Jahren Pandemie sind die Menschen den Krisenmodus müde, haben in Teilen das Vertrauen in die Lösungskompetenz der Politik verloren und sehnen sich nach einer Normalität, die für Viele kaum mehr ist als eine verblasste Erinnerung. In dieser Mischung liegt nicht nur eine gesellschaftliche Sprengkraft, die es zu entschärfen gilt. Die Menschen in…
Corona
Omikron verlangt unmittelbares Handeln
Zu den heutigen Beschlüssen von Bund und Ländern vom 21. Dezember erklärt Mona Neubaur, Spitzenkandidatin und Landesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen NRW: „Mit der Omikron-Variante werden wir zeitnah mit einer extrem herausfordernden Situation in allen Bereichen konfrontiert sein – sei es gesundheitlich, gesellschaftlich oder wirtschaftlich. Wollen wir massive Störungen unserer kritischen Infrastruktur abwenden, muss umgehend gehandelt werden….
Corona
Corona: GRÜNER 10-Punkte-Plan für NRW
Die Corona-Lage spitzt sich täglich besorgniserregend zu. Die Landesregierung darf sich nicht weiter hinter dem Bund verstecken, sondern muss jetzt schnell Corona-Schutzmaßnahmen einleiten, um die Lage wieder beherrschbar zu machen. Vor diesem Hintergrund haben die GRÜNEN NRW einen 10-Punkte-Plan mit konkreten Maßnahmen entwickelt. Sie finden ihn hier. Dazu erklären Mona Neubaur, Landesvorsitzende von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN NRW, und Verena…