Die konstituierende Sitzung des Wirtschaftsbeirats am 18.01.2021 fand wegen der Pandemie digital statt. Trotz der Einschränkungen fand ein anregender Austausch in aufgeschlossener Atmosphäre statt.
Einleitend begründete Mona Neubaur, Vorsitzende der GRÜNEN NRW die Initiative einen Wirtschaftsbeirat zu gründen. Die GRÜNEN NRW hätten sich in den letzten Jahren als Unterwegs-Partei aufgestellt, die nicht einfach recht haben, sondern überzeugen wolle. Dazu gehöre auch der intensive Dialog mit der Wirtschaft über einen sozial-ökologischen Wandel.
Sabine Nallinger, Vorständin der Stiftung 2°, skizzierte in einer Keynote die Herausforderungen der Klimaerhitzung, die unsere Art zu Wirtschaften grundsätzlich herausfordere. In vielen Unternehmen sei das längst angekommen und Klimaschutz sei in den letzten Jahren von einem Thema unter vielen an sehr prominente Stelle gerückt. Sie verwies auch auf politische Entwicklungen in Richtung mehr Klimaschutz, etwa auf EU-Ebene. Die Stiftung 2° entwickle Empfehlungen, wie unternehmerischer Klimaschutz politisch gefördert werden könne. Besonders wichtig sei eine verlässliche CO2-Bepreisung, verbindliche Ausbauziele für die Erneuerbaren und eine grüne Wasserstoffstrategie. Abschließend betonte Frau Nallinger, Europa wolle und könne der erste klimaneutrale Kontinent der Welt werden. NRW als Industriestandort im Herzen Europas spiele dafür eine zentrale Rolle. Sie lud die Anwesenden ein, Teil einer Bewegung zu werden, die Klimaschutz zum Geschäftsmodell mache.
Debatte:
Die anschließende Debatte fokussierte darauf, welche Instrumente unternehmerischen Klimaschutz am gezieltesten fördern. Dabei nahmen die Teilnehmenden auch die gesellschaftlichen Bedingungen für gelingenden Klimaschutz in den Blick.
Leitmärkte für CO2-arme Produkte zu schaffen wurde von vielen Anwesenden als eine der wichtigsten politischen Maßnahmen für mehr unternehmerischen Klimaschutz befürwortet. Katharina Dröge, MdB, verwies auf entsprechende Initiativen der GRÜNEN in Land und Bund. Politik könne viel dafür tun, dass klimaneutrale Produkte wettbewerbsfähig werden – etwa mithilfe von Grenzausgleich und Quoten für klimaneutrale Grundstoffe. Diskutiert wurde außerdem die Einführung eines wirksamen, verlässlichen CO2-Preises sowie Bedingungen für eine gelungene Energiewende, die Unternehmen die Möglichkeit eröffnet, CO2-neutral zu wirtschaften. Dabei wurde auch der Wunsch geäußert, eine spezifische NRW-Perspektive auf die Transformation zu konkretisieren. Der Strukturwandel und ein ökologischer Umbau müssten verbunden sein mit Zukunftsperspektiven für regionale Wirtschaft und gute Arbeitsbedingungen.
Im Anschluss an die inhaltliche Diskussion nahmen sich die Teilnehmenden Zeit, um die zukünftige Zusammenarbeit auszuloten. Schwerpunkt der nächsten Sitzung wird eine NRW-Perspektive auf das Grüne Bundestagswahlprogramm sein.
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