Soundingboard

Soundingboard zum Thema Wasser am 17. Juni 2024: Herausforderungen und Lösungen aus der Perspektive der Grünen NRW

 

Am 17. Juni 2024 haben wir, GRÜNE NRW, ein weiteres 1,5-Grad Soundingboard veranstaltet, um uns einem drängenden Thema zu widmen: Wasser, unsere wertvolle Ressource, die durch den Klimawandel immer stärker unter Druck gerät. Expert*innen aus Politik, Verbänden und Praxis kamen zusammen, um über nachhaltige und verantwortungsvolle Wege im Umgang mit Wasser zu diskutieren.

Wasser in Zeiten des Klimawandels
Der Auftakt der Veranstaltung wurde von Mark Braun (M.Sc) gestaltet, der die Auswirkungen des Klimawandels auf unsere Wasserressourcen verdeutlichte. Er sprach über die Herausforderungen durch Niedrigwasser, Hochwasser und Starkregen und betonte die Bedeutung der Wasserqualität und -verfügbarkeit. Mark Braun stellte verschiedene Szenarien vor, wie sich diese Probleme in Zukunft entwickeln könnten, und machte klar, dass die Niederschläge in Deutschland zunehmen werden, aber oft nicht im Boden gespeichert werden können.

Diskussion: Strategien und Lösungen
Im Anschluss diskutierten wir über verschiedene Ansätze und Maßnahmen, die notwendig sind, um diesen Herausforderungen zu begegnen:

1. Wasserbewirtschaftung und Wissenstransfer
Es gibt kaum belastbare Daten, wie viel Grundwasser vorhanden ist und wie es genutzt wird. Dazu brauchen wir mehr Klarheit.

2. Politischer Wille
Oft handeln Politik und Verwaltung zu langsam. Wir brauchen klare gesetzliche Regelungen und finanzielle Unterstützung für Kommunen, um notwendige Maßnahmen umzusetzen. Die nationale Wasserstrategie mit ihren 80 Maßnahmen ist ein Schritt in die richtige Richtung.

3. Nutzungskonflikte und langfristige Planung
Nutzungskonflikte, wie die Priorisierung von Wasserressourcen in Dürrezeiten, zeigen die Notwendigkeit einer besseren nationalen und regionalen Zusammenarbeit. Die Bedeutung der Wasserwiederverwendung und -aufbereitung sowie der Ausbau natürlicher Hochwasserschutzmaßnahmen waren zentrale Themen. Der Fachkräftemangel in der Wasserwirtschaft stellt hierbei ein großes Hindernis dar.

4. Klimafolgenanpassung und Finanzierung
Klimafolgenanpassungen sind teuer und erfordern langfristige strukturelle Ausgaben. Die Finanzierung muss gesichert werden, um den notwendigen Umbau zu ermöglichen. Ein Vorschlag war, Einnahmen aus CO2-Emissionen zur Finanzierung dieser Anpassungsmaßnahmen zu nutzen.

5. Gesellschaftliche Akzeptanz
Es besteht ein breiter gesellschaftlicher Konsens über die Bedeutung von Wasser, dennoch bedarf es besserer Wissenschaftskommunikation und klarer, messbarer Kriterien für Maßnahmen. Auch im privaten Bereich gibt es oft Unwissenheit über die tatsächlichen Kosten und den Wert von Wasser.

Konkrete Maßnahmen und nächste Schritte
Zum Abschluss unserer Veranstaltung war klar: Wir müssen konkrete Maßnahmen ergreifen und klare Ziele setzen, um nachhaltige Wasserbewirtschaftung zu erreichen. Hier sind die nächsten Schritte, die wir gemeinsam verfolgen wollen:

• Förderung von Projekten zur Wasserwiederverwendung: Wir planen, innovative Projekte zur Wasserwiederverwendung zu unterstützen und natürliche Hochwasserschutzmaßnahmen auszubauen.

• Verstärkung der Wissenschaftskommunikation: Wir werden die Kommunikation über die Bedeutung und den Wert von Wasser intensivieren, um das Bewusstsein in der Gesellschaft zu schärfen.

• Finanzielle Unterstützung für Klimaanpassungsmaßnahmen: Wir setzen uns dafür ein, dass Einnahmen aus CO2-Emissionen zur Finanzierung von Klimaanpassungsmaßnahmen verwendet werden können.

• Gesetzliche Regelungen und finanzielle Unterstützung für Kommunen: Wir fordern klare gesetzliche Regelungen und ausreichende finanzielle Mittel für Klimaanpassung für den Bereich Wasser.

Diese konkreten Schritte werden wir nun in die politische und gesellschaftliche Diskussion einbringen und mit Nachdruck verfolgen. Gemeinsam, mit klaren Vorgaben und entschlossenem Handeln, können wir die Herausforderungen des Klimawandels bewältigen und eine nachhaltige Wasserbewirtschaftung sichern.

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