Atomkraft

Uranmülltransport mitten in Corona-Krise wäre unverantwortlich

Das Unternehmen Urenco plant, in der kommenden Woche Uranmüll aus dem westfälischen Gronau in einen niederländischen Seehafen zu transportieren. Die Route führt dabei durch zahlreiche Städte und Gemeinden in NRW. Die GRÜNEN NRW fordern Landes- und Bundesregierung auf, diesen gefährlichen Transport mitten in der Corona-Krise zu stoppen.

Zu den geplanten Uranmülltransporten erklärt Mona Neubaur, Vorsitzende der GRÜNEN NRW:

„Es ist nicht nachvollziehbar: Mitten in der Corona-Krise beharrt das Urananreicherungsunternehmen Urenco offenbar auf dem Transport hochgiftigen Uranmülls durch NRW. Solche Transporte sind schon zu normalen Zeiten gefährlich, sie jetzt durchzuführen, wäre unverantwortlich. Die notwendige Sicherung eines möglichen Transportes würde zahlreiche Polizisten und Polizistinnen binden.

Aktuell bringen außerdem wegen der Corona-Krise alle Beschäftigten in Krankenhäusern und im Gesundheitswesen Höchstleistungen. Sie behandeln schwer Erkrankte und erweitern Kapazitäten, um sich für eine weitere Ausbreitung der Pandemie zu wappnen. Es ist deshalb niemandem zu erklären, dass nun Sicherheitsbehörden und unser Gesundheitssystem ohne Not zusätzlich beansprucht werden könnten. Die schwarz-gelbe Landesregierung kann und muss diese Lage ernst nehmen und den Transport aus diesen Gründen stoppen. Gleiches gilt für die schwarz-rote Bundesregierung.“

Hintergrund zu den Uranmülltransporten

Sollte ein Transport verunglücken und ein Transportbehälter beschädigt werden, entsteht in der Reaktion mit Wasser hochgiftige Flusssäure. Da die Züge durch dicht besiedelte Gebiete und Großstadt-Bahnhöfe fahren, wäre in einem solchen Fall mit zahlreichen Verletzten zu rechnen.

Die Atomfirma Urenco versucht offenbar auszunutzen, dass wegen der Corona-Krise derzeit Demonstrationen untersagt werden. In Münster wurde eine geplante Demonstration gegen den Transport zunächst verboten.

Zu den möglichen Transportrouten des Uranmülls: Karte.

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