In die Rubrik “Dritte Meinung” in der Berliner tageszeitung hat unsere Vorsitzende Mona Neubaur heute (21.08.) ein Abholz-Moratorium gefordert. Hier der Gast-Kommentar in voller Länge:
„Wenn wir nicht gewinnen, dann treten wir wenigstens den Rasen kaputt!“ – Mit diesem Motto zieht Energieriese RWE in den wahrscheinlich letzten Kampf um sein veraltetes Geschäftsmodel. Während die Kohle-Kommission den Weg in den Ausstieg erarbeiten soll, will der Konzern in diesem Herbst noch schnell hunderte Bäume fällen und damit die Reste des Hambacher Waldes in NRW vernichten. Nur ein Moratorium kann den Wald jetzt noch retten.
KohleDabei muss jetzt gehandelt werden: Erst vergangene Woche haben mehrere Studien bestätigt, dass Deutschland dringend seine ältesten und schmutzigsten Braunkohlekraftwerke abschalten muss. Nur so können die Klimaziele überhaupt noch erreicht werden.
Realität widerlegt RWE
All das scheint RWE nicht zu interessieren, Umweltverbände und Klimaaktive gehen davon aus, dass der Konzern im Herbst 2018 mit der Motorsäge Fakten schaffen will. RWE hat bereits früher angekündigt, dass
in der nächsten Rodungsphase große Teile des derzeit noch 200 Hektar großen Waldgebiets verschwinden sollen. Angeblich hängt der Weiterbetrieb des Tagebaus davon ab. Dieses RWE-Argumentationsmuster
wurde vergangenes Jahr jedoch durch die Realität widerlegt: Der Betrieb im Tagebau Hambach lief weiter, trotz gerichtlich verhängtem Rodungsstopp. Und nun? Ab Oktober soll es den zum Teil mehrere hundert
Jahre alten Bäumen an die Wurzeln gehen.
Immer wieder protestieren Anwohner, Umweltschützer, ja sogar die Kirchen gegen das geplante Abholzen. Gerichtsverfahren laufen, in Umfragen sagen zwei von drei Menschen in NRW, dass sie schneller raus wollen aus der Braunkohle. Jetzt wäre es an der Zeit für die Bundes- und insbesondere die NRW-Landesregierung, den Konflikt zu entschärfen und den sozialen Frieden zu wahren. Mittel dazu sollte ein Abholz-Moratorium sein, zumindest so lange, bis die Kohle-Kommission ihren Fahrplan zum Weg aus der Kohle fertiggestellt hat. Denn letztlich ist klar: Um dem gescheiterten Kohle-Konzern RWE ein letztes Erfolgserlebnis zu bescheren, ist der Hambacher Wald komplett ungeeignet.
Neuste Artikel
Soundingboard Stadtplanung
Soundingboard zum Thema Nachhaltige Stadtplanung am 31. März 2025
Beim siebten 1,5-Grad Soundingboard der Grünen NRW am 31. März 2025 stand das Thema „Nachhaltige Stadtplanung“ im Fokus. Expert*innen aus Verwaltung, Wissenschaft und Zivilgesellschaft traten unter der Moderation der Landesvorsitzenden Yazgülü Zeybek zusammen, um Herausforderungen zu analysieren und Lösungsansätze zu diskutieren. Die Teilnehmenden widmeten sich der zentralen Frage, wie eine nachhaltige Stadtplanung der Erreichung…
LaVo-Beschluss
Freien Welthandel schützen: Trumps Zollpolitik verlangt nach einer gemeinsamen, europäischen Antwort
Beschluss des Landesvorstandes vom 5. April 2025 Am 2. April 2025 hat die Trump-Administration massive Zölle auf sämtliche Einfuhren in die USA aus fast allen Staaten angekündigt. Dies ist eine schlechte Nachricht für die Menschen in den USA, die steigende Preise erleben werden, genauso wie für uns hier in Europa und Nordrhein-Westfalen, die wir uns…
GRÜNE NRW: “Desaströse Nachricht für den Klimaschutz”
Zur Vorstellung des Koalitionsvertrages von Union und SPD heute in Berlin sagen Yazgülü Zeybek und Tim Achtermeyer, Landesvorsitzende der GRÜNEN NRW: „Die Einigung von Union und SPD ist eine desaströse Nachricht für den Klimaschutz. Union und SPD reißen mit dem Hintern ein, was wir Grünen in den vergangenen Jahren aufgebaut haben. Während aktuell eine Dürre…
Ähnliche Artikel
Grüne in Verantwortung
Neue Leitentscheidung: Schwarz-Grün beendet 170 Jahre Braunkohleförderung
Die schwarz-grüne Landesregierung hat eine neue Leitentscheidung verabschiedet. Damit ziehen wir das Ende der Kohle in NRW um acht Jahre vor und legen den Grundstein für die Neugestaltung der Region. Yazgülü Zeybek, Landesvorsitzende der GRÜNEN NRW, sagt dazu: „Mit der Leitentscheidung der Landesregierung unter Federführung von Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur gestalten wir eine neue…
Kohle
FAQ Braunkohleabbau
Was bedeutet der Braunkohle-Abbau konkret für die Menschen im rheinischen Revier? Viele Menschen im Rheinischen Revier arbeiten direkt oder indirekt in den Tagebauen oder den Kraftwerken. Für sie bedeutete die Braunkohle jahrzehntelang ein gutes und sicheres Einkommen. Gleichzeitig haben zehntausende Menschen ihre Heimat verloren, weil ihre Dörfer für den Tagebau zerstört wurden. Zwar gibt…
Grüne in Verantwortung
Wir schreiben mit beschleunigtem Ausstieg das letzte Kohlekapitel in NRW
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, das Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie NRW und die RWE AG haben an diesem Dienstag die Eckpunkte für das Vorziehen des Kohleausstiegs um acht Jahre auf 2030 vorgestellt. Dazu erklären: Yazgülü Zeybek und Tim Achtermeyer, Landesvorsitzende von Bündnis 90/Die GRÜNEN NRW, sowie Wibke Brems und Verena Schäffer,…