Was folgt aus der Corona-Krise für die Familienpolitik? Was kann Politik besser machen, sollte es eine zweite Pandemie-Welle geben? Und wie kann verhindert werden, dass Kinder und Familien unter Krisensituationen besonders stark leiden? Um diese und weitere familienpolitische Fragen ging es jetzt bei einem (virtuellen) Gespräch zwischen den Spitzen von Fachverbänden, Josefine Paul MdL, stv. Fraktionsvorsitzende und Sprecherin für Kinder, Jugend und Familie der GRÜNEN Landtagsfraktion, sowie Felix Banaszak, dem Vorsitzenden der GRÜNEN NRW.
Zu dem Gespräch erklärt Felix Banaszak:
„Die Rolle von Kindern und Familien ist in der Krise viel zu stark in den Hintergrund getreten. Eltern und Alleinerziehende waren an viele Stellen auf sich gestellt, mussten die Krise ohne Unterstützung meistern. Um künftig alle im Blick zu haben, muss es uns gelingen, Betroffene zu Beteiligten zu machen. Entscheidungen müssen auf die Folgen für Millionen Kinder, Jugendliche und deren Eltern geprüft werden, gleichzeitig müssen diese deutlich früher in Entscheidungsprozesse eingebunden werden.
Außerdem müssen wir deutlich mutiger vorgehen. Ein konkretes Beispiel: Während der Krise hätten zahlreiche wenig befahrene Straßen mindestens zeitweilig in Spielstraßen umgewandelt werden sollen. So hätte man durch eine deutliche Ausweitung des Platzangebots das Spielen an der frischen Luft fördern und Eltern – gerade mit beengten Wohnverhältnissen – entlasten können. Gleichzeitig hätte eine solche Umwandlung gezeigt, wie viel lebenswerter unsere Stadtviertel dadurch werden, wenn statt Autos zur Abwechslung mal Kinder die Straßenflächen nutzen und beleben.“
Und Josefine Paul macht deutlich:
„Wir benötigen deutlich mehr Begegnungsräume, in denen Kinder ohne Kosten spielen und Naturerfahrungen machen können. Es ist außerdem deutlich geworden, dass ein Großteil der Unterstützungsstrukturen für Familien während der Krise weggebrochen sind. Das darf sich keinesfalls wiederholen, sollte sich die Krise erneut zuspitzen. Deshalb bedarf es jetzt der Vorbereitung für deutlich ausgeweitete Online-Angebote. Außerdem muss sichergestellt sein, dass gerade Familien mit einem großen Unterstützungsbedarf auch erreicht werden. Auch die Träger benötigen Unterstützung bei der Digitalisierung.
Besonders Familien mit Kindern mit einer Behinderung und Alleinerziehende sind von der Krise hart getroffen. Bundes- und Landesregierung müssen sicherstellen, dass beide Gruppen nicht noch einmal aus dem Blickfeld verschwinden. Der Grundsatz muss dabei lauten: Familien mit besonderem Bedarf brauchen gezielte Unterstützung.“
An dem Gespräch nahmen teil: Martine Richli (Landesverband Kindertagespflege NRW e.V.), Charlotte Häke (Lotsen NRW), Christiane Richard-Elsner (ABA Fachverband) und Antje Beierling (Landesverband alleinerziehender Mütter und Väter in Nordrhein-Westfalen)
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