03. Juli 2020
Zum heute vom Bundestag beschlossenen Kohleausstiegsgesetz erklärt Mona Neubaur, Vorsitzende der GRÜNEN NRW:
“Kohleausstieg in Slow Motion. Konzerngeschenke aus Steuermitteln. Das Schicksal der Menschen im Rheinischen Revier spielte keine Rolle. Das ist das Gegenteil von verantwortlicher Politik. Wir müssen jetzt in ein Grünes Wirtschaftswunder investieren.
Mit dem heute beschlossenen Kohleausstiegsgesetz kommt endlich die lang erkämpfte Abkehr von der dreckigen Kohle. Der Beschluss erinnert aber nur noch entfernt an den Kohlekompromiss, den auch Umweltverbände und Bürgerinitiativen mitgetragen hatten. Die Große Koalition verlangsamt künstlich den Ausstieg und sorgt so für mehr als 100 Millionen Tonnen CO2 zusätzlich. Das Pariser Klimaabkommen werden wir so nicht einhalten können. Und zur Feier des Kohleausstiegs wird mit Datteln IV noch ein neues Kraftwerk in Betrieb genommen. Das ist klimapolitisch ein völlig falsches Signal.
Abschläge gab es beim Klimaschutz – nicht aber bei den Steuergeschenken für die Kohleindustrie. Die Kraftswerkbetreiber erhalten Milliardenentschädigungen für Gewinne, die sie mit dem inzwischen unrentablen Kohlestrom gar nicht mehr erzielt hätten. Die Große Koalition macht den Kohleausstieg teuer – für das Klima und für die Steuerzahler.
Wer aus der Kohle aussteigt, muss auch in Erneuerbare Energien einsteigen. Doch der Ausbau von Windkraft und Co. wird weiterhin ausgebremst, gerade hier in Nordrhein-Westfalen. Wir müssen jetzt in ein Grünes Wirtschaftswunder investieren, damit der Kohleausstieg langfristig Erfolg hat.
Wir Grüne waren von Anfang an hellhörig, dass eine energiewirtschaftliche Notwendigkeit für Garzweiler im Kohleausstiegsgesetz verankert wird. Bis heute fehlt die Begründung, warum sich gerade dort unbedingt der Schaufelradbagger weiterdrehen muss. Die Landesregierung trägt dafür die Verantwortung, sie hat diese Regelung ins Gesetz verhandelt. Armin Laschet muss den Menschen im Rheinischen Revier spätestens bis zur Kommunalwahl am 13. September sagen, was Sache ist. Wenn es nach Laschet und RWE geht: Welche Dörfer bleiben, welche sollen weggebaggert werden?
Der Hambacher Wald ist mehr als ein Symbol der Klimabewegung, er kann Teil eines Grünen Korridors im Rheinischen Revier werden. Selbst RWE hat jetzt signalisiert, den Wald zu verkaufen. Die Landesregierung ist nun am Zug. Sie muss den Wald kurzfristig in das Eigentum einer öffentlichen Stiftung überführen.”
Neuste Artikel
Soundingboard Stadtplanung
Soundingboard zum Thema Nachhaltige Stadtplanung am 31. März 2025
Beim siebten 1,5-Grad Soundingboard der Grünen NRW am 31. März 2025 stand das Thema „Nachhaltige Stadtplanung“ im Fokus. Expert*innen aus Verwaltung, Wissenschaft und Zivilgesellschaft traten unter der Moderation der Landesvorsitzenden Yazgülü Zeybek zusammen, um Herausforderungen zu analysieren und Lösungsansätze zu diskutieren. Die Teilnehmenden widmeten sich der zentralen Frage, wie eine nachhaltige Stadtplanung der Erreichung…
LaVo-Beschluss
Freien Welthandel schützen: Trumps Zollpolitik verlangt nach einer gemeinsamen, europäischen Antwort
Beschluss des Landesvorstandes vom 5. April 2025 Am 2. April 2025 hat die Trump-Administration massive Zölle auf sämtliche Einfuhren in die USA aus fast allen Staaten angekündigt. Dies ist eine schlechte Nachricht für die Menschen in den USA, die steigende Preise erleben werden, genauso wie für uns hier in Europa und Nordrhein-Westfalen, die wir uns…
GRÜNE NRW: “Desaströse Nachricht für den Klimaschutz”
Zur Vorstellung des Koalitionsvertrages von Union und SPD heute in Berlin sagen Yazgülü Zeybek und Tim Achtermeyer, Landesvorsitzende der GRÜNEN NRW: „Die Einigung von Union und SPD ist eine desaströse Nachricht für den Klimaschutz. Union und SPD reißen mit dem Hintern ein, was wir Grünen in den vergangenen Jahren aufgebaut haben. Während aktuell eine Dürre…
Ähnliche Artikel
Grüne in Verantwortung
Neue Leitentscheidung: Schwarz-Grün beendet 170 Jahre Braunkohleförderung
Die schwarz-grüne Landesregierung hat eine neue Leitentscheidung verabschiedet. Damit ziehen wir das Ende der Kohle in NRW um acht Jahre vor und legen den Grundstein für die Neugestaltung der Region. Yazgülü Zeybek, Landesvorsitzende der GRÜNEN NRW, sagt dazu: „Mit der Leitentscheidung der Landesregierung unter Federführung von Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur gestalten wir eine neue…
Kohle
FAQ Braunkohleabbau
Was bedeutet der Braunkohle-Abbau konkret für die Menschen im rheinischen Revier? Viele Menschen im Rheinischen Revier arbeiten direkt oder indirekt in den Tagebauen oder den Kraftwerken. Für sie bedeutete die Braunkohle jahrzehntelang ein gutes und sicheres Einkommen. Gleichzeitig haben zehntausende Menschen ihre Heimat verloren, weil ihre Dörfer für den Tagebau zerstört wurden. Zwar gibt…
Grüne in Verantwortung
Wir schreiben mit beschleunigtem Ausstieg das letzte Kohlekapitel in NRW
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, das Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie NRW und die RWE AG haben an diesem Dienstag die Eckpunkte für das Vorziehen des Kohleausstiegs um acht Jahre auf 2030 vorgestellt. Dazu erklären: Yazgülü Zeybek und Tim Achtermeyer, Landesvorsitzende von Bündnis 90/Die GRÜNEN NRW, sowie Wibke Brems und Verena Schäffer,…