Zur heute vom Landeskabinett getroffenen neuen Leitentscheidung für das Rheinische Braunkohlerevier erklärt Mona Neubaur, Vorsitzende der GRÜNEN NRW:
„Die Leitentscheidung ist heute schon von gestern. Es gibt keine wesentlichen Verbesserungen gegenüber dem Entwurf. Die Leitentscheidung wird keinen Bestand haben, weil sie konsequenten Klimaschutz unmöglich macht, den sozialen Frieden im Revier vernachlässigt und keine verlässliche Perspektive für den Strukturwandel bietet. Einzig für RWE verspricht sie eine goldene Zukunft.
Diese Leitentscheidung ist eine Entscheidung ohne ausreichend fachliche Grundlagen, vorbei an den klimapolitischen Fakten. Denn wieviel Braunkohle aus Garzweiler tatsächlich noch gebraucht wird, wurde faktisch nie berücksichtigt. Geschweige denn, dass die Entscheidung am Pfad zum 1,5 Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens ausgerichtet wäre. Wir sind uns sicher: Diese Leitentscheidung kann so gar nicht umgesetzt werden. Sie ist angesichts der ehrgeizigen EU-Klimaziele heute schon von gestern. Notwendig ist ein konsequenter Braunkohleausstieg bis spätestens 2030.
Längst ist klar: Der soziale Frieden in der Region steht nicht im Mittelpunkt dieser Entscheidung. Die Forderung der Anwohner*innen, der Verbände und der GRÜNEN NRW nach einem Abrissmoratorium wurde nicht aufgegriffen. Dabei ist gutachterlich längst bestätigt, dass die letzten Dörfer am Tagebau Garzweiler erhalten bleiben können. Stattdessen vertagt die Landesregierung die Umsiedlungen noch einmal bis Ende 2026. Dieser Schwebezustand ist für die Betroffenen unerträglich.
Vom Beteiligungsverfahren bleibt vor allem die mediale Inszenierung, denn viele Aspekte aus Beteiligung der Kommunen und Bürgerinnen und Bürger sind nicht eingeflossen. Die Menschen in den Tagebaurandkommunen erhalten auch keine ausreichende Entlastung durch entsprechend großzügige Abstände der Tagebauränder zu ihren Wohnzimmern und Gärten. Wir GRÜNE stehen weiter solidarisch an der Seite der Menschen in den Dörfern am Tagebau Garzweiler II und des Hambacher Tagebaus.
Unbeantwortet bleiben auch die Fragen der „Ewigkeitskosten“ durch die Tagebaue sowie die nach der Zukunft des Hambacher Walds. Wer den Hambacher Wald wirklich retten will, muss ihn ökologisch absichern – als Teil eines größeren Biotopverbund aus Hambacher Wald, Merzenicher Erbwald und Teilen der Steinheide. Wir halten unsere Forderung aufrecht, dass der Wald dazu kurzfristig in das Eigentum einer öffentlichen Stiftung überführt wird. Der Hambacher Wald gehört uns allen!“
Neuste Artikel
Yazgülü Zeybek zum angekündigten Stellenabbau bei Ford
Yazgülü Zeybek, Landesvorsitzende der GRÜNEN NRW, sagt zu der Ankündigung von Ford, bis Ende 2027 europaweit rund 4.000 Arbeitsplätze zu streichen, davon 2.900 in Deutschland: „Das ist eine extrem bittere Nachricht für die Beschäftigten und ihre Familien. Das Management muss jetzt Verantwortung übernehmen und den Stellenabbau möglichst vermeiden. Gleichzeitig brauchen die Automobilhersteller und Zulieferer endlich…
GRÜNE NRW zur Kandidatur von Robert Habeck und zur Wahl des Bundesvorstandes
Zur Wahl von Robert Habeck zum Kanzlerkandidaten der Grünen und zur Wahl des neuen Bundesvorstandes sagen Yazgülü Zeybek und Tim Achtermeyer, Landesvorsitzende der GRÜNEN NRW: Zur Kanzlerkandidatur von Robert Habeck: „Robert Habeck hat gezeigt: Er ist genau der Richtige für diesen Job. Der Parteitag hat bewiesen: Wir sind bereit. Mit Mut und Zuversicht gehen wir…
GRÜNE NRW zur angekündigten Kanzlerkandidatur von Robert Habeck
Zur angekündigten Kanzlerkandidatur von Robert Habeck sagen Yazgülü Zeybek und Tim Achtermeyer, Landesvorsitzende der GRÜNEN NRW: „Wir freuen uns sehr, dass Robert Habeck diesen Schritt geht. Robert Habeck hat in schwierigen Zeiten Führungsstärke, Besonnenheit und Mut bewiesen. Deshalb ist er genau der Richtige, um der nächste Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland zu werden. Als Vizekanzler und…
Ähnliche Artikel
Grüne in Verantwortung
Neue Leitentscheidung: Schwarz-Grün beendet 170 Jahre Braunkohleförderung
Die schwarz-grüne Landesregierung hat eine neue Leitentscheidung verabschiedet. Damit ziehen wir das Ende der Kohle in NRW um acht Jahre vor und legen den Grundstein für die Neugestaltung der Region. Yazgülü Zeybek, Landesvorsitzende der GRÜNEN NRW, sagt dazu: „Mit der Leitentscheidung der Landesregierung unter Federführung von Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur gestalten wir eine neue…
Kohle
FAQ Braunkohleabbau
Was bedeutet der Braunkohle-Abbau konkret für die Menschen im rheinischen Revier? Viele Menschen im Rheinischen Revier arbeiten direkt oder indirekt in den Tagebauen oder den Kraftwerken. Für sie bedeutete die Braunkohle jahrzehntelang ein gutes und sicheres Einkommen. Gleichzeitig haben zehntausende Menschen ihre Heimat verloren, weil ihre Dörfer für den Tagebau zerstört wurden. Zwar gibt…
Grüne in Verantwortung
Wir schreiben mit beschleunigtem Ausstieg das letzte Kohlekapitel in NRW
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, das Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie NRW und die RWE AG haben an diesem Dienstag die Eckpunkte für das Vorziehen des Kohleausstiegs um acht Jahre auf 2030 vorgestellt. Dazu erklären: Yazgülü Zeybek und Tim Achtermeyer, Landesvorsitzende von Bündnis 90/Die GRÜNEN NRW, sowie Wibke Brems und Verena Schäffer,…